In letzter Zeit liest man immer häufiger über ein Spurenelement, welches schon seit vielen Jahren für die Kariesprävention eingesetzt wird: Fluorid. Fluoride sind Salze, die ähnlich wie Kochsalz in kristalliner Form aufgebaut sind. Fluoride kommen überall in der Umwelt vor: in natürlichen Gewässern, in der Luft, in pflanzlicher und tierischer Nahrung.
Man hat bereits vor den 1970er Jahren erkannt, dass dieses Salz eine außergewöhnliche Eigenschaft besitzt. Es hat eine Schutzwirkung gegen die Entstehung der Zahnkaries. Der Effekt beruht darauf, dass Fluoride zum einen eine Art Schutzfilm auf der Zahnoberfläche bilden, die es Bakterien deutlich erschwert sich anzuheften. Zum anderen lagern sich Fluoride in die Struktur des Zahnschmelzes ein und förden somit eine Remineralisation, sie machen die Zähne widerstandsfähiger gegen Säureattacken durch die Bakterien des Zahnbelages. Diese positive Wirkung wurde in zahlreichen wissenschaftlichen Studien untersucht und nachgewiesen. Man geht davon aus, dass sich mit modernen fluoridhaltigen Zahnpasten bis zu 40% aller Kariesfälle verhindern lassen. Auch die Statistik unterstützt diese Beobachtung: seit Jahren steigt der Anteil der Menschen mit eigenen und nicht ausschließlich „dritten“ Zähnen bis ins hohe Alter. Dank guter Prophylaxe!
Dass viele Menschen dennoch Fluoriden skeptisch gegenüberstehen ist wohl einem chemischen Missverständnis geschuldet. Das Element Fluor ist hochgiftig, das Salz davon, also die Fluoride, sind dagegen harmlos. Hier verhält es sich ähnlich wie bei Natriumchlorid, dem ganz normalen Speisesalz. Die ätzende Wirkung des Chlors kennt man vielleicht aus dem Schwimmbad, das Salz auf den Pommes oder in der Suppe hat damit nichts zu tun und gänzliche andere, nützliche Eigenschaften.
Wir empfehlen unseren Patienten die regelmäßige Verwendung von fluoridhaltigen Zahnpasten. Kinder unter sechs Jahren sollten ausschließlich Kinderzahnpasta verwenden, welche niedriger dosierte Fluoridmengen enthalten. Es gibt nämlichen einen wichtigen Punkt zu beachten: eine Überdosierung kann zu sogenannten Fluorosen an den Zähnen führen. Das sind helle oder dunkle Flecken im Zahnschmelz, die zwar nicht schaden, jedoch kosmetisch beeinträchtigen können.
Regelmäßige, bereits in frühen Lebensjahren einsetzende zahnärztliche Betreuung ist eine wichtige Voraussetzung für lebenslange Zahngesundheit.
Kinder sollten also so früh wie möglich mit der häuslichen Zahnpflege und regelmäßigen Zahnarztbesuchen vertraut gemacht werden. Das tägliche Zähneputzen ist notwendig, sobald der erste Milchzahn durchgebrochen ist. Empfehlenswert ist der erste Kontrolltermin in der Praxis im 6. bis 8. Lebensmonat. Zunächst geht es dabei um das Kennenlernen des Kleinkindes mit der Umgebung, Geräuschen und Eindrücken in der Zahnarztpraxis, sodass das Kind erste angstfreie Erfahrungen bei uns macht. Unser Ziel ist es, eine vertrauensvolle Beziehung aufzubauen, die sich auf jeden Fall positiv auswirkt, wenn einmal Behandlungen erforderlich werden sollten. Wir können so auch schon frühzeitig erkennen, ob bestimmte Risiken für Karies bestehen oder Abweichungen der Zahnstellung vorliegen. Individuell legen wir dann die weiteren Untersuchungsabstände fest, die in der Regel sechs Monate betragen.